Die Geschichte

Untertürkheim wurde 1121 erstmals als Durinkheim urkundlich erwähnt. Der Name geht vermutlich auf einen alemannischen Häuptling im 4. Jahrhundert zurück. Nach diesem wurde der Ort Duringoheim benannt. Der Name im heutigen Dialekt ist (Onder-)Dürkna.

Durch die Lage am Fluss war früher die Neckarflößerei eine wichtige Einnahmequelle. Daneben war und ist der Weinanbau aufgrund der Exposition der Neckartalhänge in Untertürkheim von großer Bedeutung. Zahlreiche Weinbaubetriebe sowie zwei Genossenschaftskeltern befinden sich in Untertürkheim und in Rotenberg.

Am 22. Oktober 1845 verkehrte die erste Württembergische Eisenbahn auf dem Streckenabschnitt der Zentralbahn von Cannstatt nach Untertürkheim.

Die Deifel im Weinberg

Es war einmal ein kleines Dorf namens Untertürkheim, das für seine malerischen Weinberge bekannt war. Die Winzer des Dorfes waren stolz auf ihre Arbeit und bemühten sich, den besten Wein der Region herzustellen.

Als eines mittags ein Winzer zu seinem Weinberg ging bemerkte er, dass seine Weinreben nicht mehr so prächtig gedeihen wie zuvor. Die Trauben waren klein und sauer und der einst so leckere Wein schmeckte bitter. Verzweifelt wandte er sich an einen alten Winzer, der ihnen von einer Legende erzählte.

Es hieß, dass in der Tiefe des Weinberges Deifel und ihre Helfer ihr Unwesen trieben. Die waren bekannt für ihre Liebe zum Wein und liebten den köstlichen Tropfen und Sie hatten die magische Fähigkeit, das Wetter und die Qualität zu beeinflussen.

Der Winzer glaubte der Legende nicht, und ging zurück ins Dorf.

Im Dorf angekommen beschloss er gegen die schlechte Qualität seines Weines anzukämpfen. Er und befreundete  Winzer versammelten sich in den Weinbergen und begannen, positive Energie und Liebe in die Reben zu senden. Sie sangen Lieder, tanzten und beteten für eine gute Ernte. Als dieses alles nichts half rief der Winzer voller Wut

„Der Deifel soll di hole“

Kaum hatte er diese Worte vollendet, bebte der Weinberg, die Erde reiß auf, eine Feuersäule schoss in die Höhe, eine schaurige Gestallt mit einem rissigen Dreizack erhebet sich aus der Tiefe des Weinbergs und sagte:

„Du hast mich gerufen, ich bin bereit. Was soll ich tun und was gibst du mir, wenn Ich dir Helfe?“

Worauf der Winzer sagte:

„Einen ganzen Korb voller Weintrauben und ein Fass unseres besten Weines dazu. Dabei stelle ich die Bedingung, dass unsere Trauben wieder prall und groß und der Wein wieder leiblich schmecke“

Das versprach der Deifel und verschwand wieder im Weinberg.

Mit der Zeit begannen die Weinreben zu erblühen. Die Trauben wurden wieder saftig und süß und der Wein war besser als je zuvor. Der Winzer hatten es geschafft, die dunkle Zeiten im Weinberg zu vertreiben und seine ungetrübte Leidenschaft für den Wein wiederzufinden.

Mit seiner magischen Fähigkeit, das Wetter zu beeinflussen, sorgte der Deifel für ideale Bedingungen in den Weinbergen. Die Sonne schien genau richtig, der Regen fiel zur richtigen Zeit und die Trauben gediehen prächtig. Die Winzer waren erstaunt über die außergewöhnliche Qualität seiner Ernte.

Aber der Deifel tat noch mehr. Er teilte sein Wissen mit den Winzern und half ihm, seine Fähigkeiten zu verbessern. Er lehrte ihn, wie man die Trauben richtig erntet, sie sanft presst und den Wein gut lagert. Der Winzer war dankbar für seine Unterstützung und sein Wein wurden immer beliebter.

Seitdem erzählt man sich in dem Dorf die Geschichte von dem tapferen Winzer, der mit Hilfe des Deifels gegen die schlechten Zeiten im Weinberg gekämpft hat. Die Weinberge blühen weiterhin und der Wein ist ein Symbol für die Stärke und den Zusammenhalt der Gemeinschaft.

Solltet ihr beim Spazieren gehen in den Weinbergen mal einen Korb voller Trauben neben einem Rebstock sehen, wird dieser Weinberg bestimmet mit Hilfe des Deifels bewirtschaftet.